Schwere und müde Beine, Schmerzen oder Brennen in den Beinen, unschönes Aussehen, nächtliche Wadenkrämpfe: All dies sind die gängigen Symptome, welche Krampfadern bei Patienten auslösen. In unserer phlebologischen Praxis sind wir darauf spezialisiert, möglichst schonende Verfahren gegen Krampfadern (und alle anderen Venenerkrankungen) einzusetzen. Die neueste Methode - neben der Laserbehandlung - ist das Venen verkleben. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen das Verfahren im Detail vor, erläutern, für wen es überhaupt in Frage kommt und stellen die Vor- und Nachteile für Sie zusammen.
In unserem Venenzentrum behandeln wir alle gängigen Erkrankungen der Venen. Am häufigsten kommen Patienten jedoch mit Krampfadern in unsere Sprechstunde und suchen nach (alternativen) Lösungen zur Behandlung.
Was sind Krampfadern?
Krampfadern entstehen, wenn das Blut in der Vene staut und in den Beinen nicht mehr richtig zum Herzen zurückfließt (Venenklappen schließen nicht mehr korrekt).
Charakteristisch für Krampfadern sind die oftmals bläulich geschlängelten Veränderungen an der Oberfläche der Haut. Krampfadern stellen nicht nur eine optische Beeinträchtigung dar, sondern sind eine ernsthafte Einschränkung der Gesundheit, welche aus medizinischer Sicht einer Behandlung/Therapie bedarf.
Neben den klassischen Behandlungmethoden (Stripping) und den neueren Methoden (Laserbehandlung, Verödung) gibt es eine weitere, sehr interessante Alternative:
Den Verschluss der Vene mit einem Venenkleber.
Es handelt sich hierbei um eine sehr schonende Methode: Bei diesem minimal-invasiven Eingriff wird die Vene punktiert und ein feiner Katheter in sie eingeführt. Durch diesen Katheder wird dann ein spezieller medizinischer Venenkleber (Venaseal) in die tVene eingespritzt. Anschließend übt der Phlebologe für ca. 30 Sekunden einen leichten Druck auf das Gefäß aus und der Kleber polymerisiert in dieser Zeit. Das bedeutet einfach ausgedrückt, dass der Venenkleber mit dem Blut (Katalysator) in Kontakt kommt und dadurch eine chemische Reaktion ausgelöst wird, die ihn verhärten und die Vene verschließen lässt.
Vergleichbar, als wenn Sie einen gängigen Sekundenkleber in einen Strohhalm einführen und diesen anschließend kurz zusammendrücken. Der Strohhalm verklebt und es kann keine Flüssigkeit mehr durchfließen. Der Venologe kontrolliert die ganze Zeit über das Verfahren per Ultraschall.
Der folgende kurze Film stellt Ihnen die Therapie mit dem Kleber Venaseal sehr anschaulich vor:
Wie lange dauert die Behandlung?
Die gesamte Behandlung dauert ca. 20-30 Minuten pro Bein. Die verklebte Vene baut sich dann - da sie nicht mehr durchblutet wird - auf natürliche Weise selber im Körper ab. Im Unterschied zum Stripping muss der behandelnde Arzt die Vene also nicht aufwändig aus dem Körper entfernen. Nach einem Zeitraum von ca. einem Dreivierteljahr ist die verschlossene Vene im Körper nicht mehr nachweisbar.
Wie bei allen (alternativen) Behandlungsmethoden stellt sich auch beim Kleben (Behandlung mit Venaseal) die Frage nach der Sicherheit. Abgesehen davon, dass wir im Ärzteteam grundsätzlich nur auf - wenn auch neue - erprobte Behandlungmethoden setzen, ist auch die Therapie mit einem Venenkleber risikoarm und gut erforscht.
In Studien getestet
Wie bei jeder neuen Behandlungsmethode kann man noch nicht auf die langjährige Erfahrung bei den eigenen Patienten zurückgreifen. Natürlich ist das Venen verkleben jedoch auch hinreichend erforscht und getestet worden. Vor Zulassung wurden mehrere klinische Studien (Die experimentelle Überprüfung eines Behandlungsverfahrens und somit die wichtigste Form der klinischen Forschung) erfolgreich durchgeführt.
Das Ergebnis der Studien brachte folgendes zum Vorschein:
Ein Faktencheck zeigt, dass auch nach 5 Jahren 94,6 % der behandelten Venen noch verschlossen sind.
Neun von zehn Patienten würden sich erneut für diese Form der Behandlung entscheiden.
Grundsätzlich geeignet ist das Verfahren zur Behandlung von Stammvenen mit einem Durchmesser von 10 mm bis 12 mm. Bei sehr großen Venen ist die Behandlung jedoch nicht funktional und kommt daher nicht zur Anwendung.
Was Sie über die Behandlung noch wissen sollten
Was passieren kann ist, dass Sie beim Setzen der Betäubungsspritze einen kurzen lokalen Schmerz verspüren.
Während der Behandlung wird der Katheter vom Arzt Stück für Stück zurück aus der Vene gezogen, was ggf. zum Gefühl eines leichten Zerrens führen kann.
Am Ende des Eingriffs muss nichts genäht werden; Die Zugangsstelle wird lediglich mit einem Pflaster abgedeckt.
Abschließend möchten wir Ihnen noch einen kurzen Überblick über die Vor- und Nachteile der Behandlung mit einem Venenkleber geben.
Die Vorteile der Behandlung
Die Nachteile der Behandlung
In unserem Venenzentrum haben wir uns nicht auf DIE eine Behandlungsmethode spezialisiert, sondern die bestmögliche Behandlung für unsere Patienten ist es, wonach wir streben.
Es gibt Patienten, für die das Verkleben der Venen mit Sicherheit die beste und einfachste Möglichkeit zur Behandlung darstellt. Und es gibt andere Patienten, wo sie das nicht tut.
Unser Anspruch ist es, Sie diesbezüglich gut zu beraten und nach eingehender Untersuchung und Diagnostik gemeinsam mit Ihnen zusammen die für Sie passende Lösung zu finden.
Bei Fragen melden Sie sich jederzeit herzlich gerne (Nutzen entweder den Kontakt gleich unten oder die Kontaktmöglichkeiten auf unserer Seite).